Existentielle Bedrohung durch schwere körperliche Erkrankungen: Welche Rolle spielen psychotherapeutische Interventionen?
Psychosomatisch-psychotherapeutisches Kolloquium
Existentielle Dimensionen bei schweren körperlichen Erkrankungen werden von der Medizin unterschiedlich wahrgenommen und lösen verschiedene Reaktionen aus, wie beispielsweise die Delegation von Patienten in existentieller Bedrohung an Kollegen mit psychiatrischer und psychotherapeutischer Kompetenz oder die Entwicklung spezifischer Interventionen, welche die existentielle Befindlichkeit als therapeutischen Fokus haben. Dies gilt es kritisch zu hinterfragen, was in der Einleitung dieses Referats geschieht. Dabei soll aber nicht ausser Acht gelassen werden, dass Psychotherapie, falls die Indikation gut überlegt und gegeben ist, durchaus eine wichtige Rolle bei existentiellem Leiden spielen kann. Diese Rolle wird anhand der Zusammenfassung einer zweijährigen Psychotherapie mit einer Patientin, welche an einem Krebsleiden verstarb, illustriert und erläutert.
Referent Prof. Friedrich Stiefel
Medizinstudium in Zürich, Assistenzarzt für Pathologie, Innere Medizin und Palliativmedizin/Onkologie, Spezialisierung in Psychiatrie und Psychotherapie, zweijähriger wissenschaftlicher Aufenthalt in Psychoonkologie am Memorial Sloan-Kettering Cancer Center in New York, seit 1995 als Psychiater in der Abteilung für Liaisonpsychiatrie des Centre Hospitalier Universitaire Vaudois tätig, wo er 2006 zum Abteilungsleiter und ordentlichen Professor an der Fakultät für Biologie und Medizin ernannt wurde. Psychotherapeutische Arbeit mit somatisch kranken Patienten, Teamsupervision, Vor- und Nachdiplomstudium mit Schwerpunkt auf der Interaktion zwischen Behandelnden und Behandelten, Forschungsarbeiten über den Kliniker/Klinikarzt in einer bestimmten Situation, die Arzt-Patienten-Kommunikation und die individuelle Supervision/ Einzelsupervision von Klinikärzten.
Credits
beantragt bei SAPPM und FSP